Frühling 2016
Was tun, damit es für alle passt?
Eine globale Frage. Wir stellen sie in den lokalen Raum. Seit Mai auch im Französischen Viertel in Tübingen. Hier erste Eindrücke von unserer Spurensuche:
Das Französische Viertel ist ein Quartier mit rund 2500 Einwohner_innen, das in den letzten 20 Jahren auf einem ehemaligen Militärgelände entstanden ist. Es gibt hier aber auch Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsbetriebe, Werkstätten und vieles mehr. Nicht zuletzt durch die bunte Mischung gilt das Viertel vielen als städtebauliches Vorbild. Es gibt aber auch kritische Stimmen. So kritisierte beispielsweise ein Passant bei einem Straßeninterview, dass sich aus seiner Sicht hier wohlhabende Menschen mit Hilfe ihrer Privilegien eine Art Paradies eingerichtet hätten. Ein guter Ort, um nach Solidarität zu fragen:
Aktuell wird im Franzöischen Viertel viel über die geplante Bebauung des Französischen Platzes mit einem Haus diskutiert, in dem hierher geflüchtete Menschen wohnen und kulturelle Aktivitäten für das Quartier und die Umgebung stattfinden sollen. Hierzu sind im Mai 2016 auch schon einige kontroverse Leser_innenbriefe in der Lokalzeitung erschienen. Einen davon hat Till Gocht geschrieben. Er hält den von der Stadt dafür vorgesehenen Platz neben der Panzerhalle für gut gewählt und begründet das in seinem Leserbrief unter anderem mit Erfahrungen, die er vor einigen Jahren bei einem Theaterprojekt gemacht hat: „…ich kann mich erinnern, wie im Sommer 2008 im Rahmen des Tübinger Sommertheaters im und um dieses Quartier herum ein Theaterstück mit dem Titel „Aussem Paradies – Eine Stadtgeschichte“ aufgeführt wurde. (…)“. Auch diese Erinnerung bewegt ihn, sich in einer Bürger_inneninitiative für das Wohn- und Begegnungshaus auf dem zentralen Platz neben der Panzerhalle zu engagieren. Hier ein Ausschnitt aus einem Gespräch mit Till Gocht am 23. Mai 2016:
Mit einem Brief haben die Initiator_innen alle Bewohner_innen des Französischen Viertels und der angrenzenden Gebiete eingeladen, sich an der Gestaltung des „maison mondiale“ bzw. des „Hauses der Welt“ zu beteiligen. Die Agentur für unschätzbare Werte unterstützt dieses Vorhaben: